istockphoto.com / Believe_In_Me

Die Corona-Pandemie verlangt uns viel ab. Währenddessen hat die Klimakrise nichts an Aktualität verloren. Der Klimawandel bedroht unsere Zukunft, verursacht Waldsterben, Überschwemmungen, Trockenzeiten und andere Extreme. Um Mobilität CO2-neutral zu gestalten, setzen Städte und Gemeinden weltweit auf eine Verkehrswende. Die Region Hannover und die Gemeinde Wedemark haben in Kooperation mit den Madsack Medien Hannover und den Gemeindewerken Wedemark daher ein multimediales Projekt ins Leben gerufen: Unter dem Motto „Die Wedemark bewegt sich“ wird Mobilität neu gedacht. Ideen präsentieren wir auf Sonderseiten, in öffentlichen Diskussionsrunden mit Expertinnen und Experten für Mobilität auf dem Lande, bei Aktionen und unter wedemark-bewegt-sich.de.

Die Wedemark entwickelt neues Radwegenetz

Mit dem Fahrrad zum Einkaufen, zur Kita, zur Schule, Arbeit oder zu geschäftlichen Terminen fahren: Was in den Niederlanden und in Dänemark bereits gang und gäbe ist, soll nun auch in der Wedemark möglich werden. Um mehr Menschen zu ermuntern, statt mit dem Auto die Alltagswege klimaneutral mit dem Rad oder E-Bike zu fahren, hat die Gemeinde beschlossen, ihr Radwegenetz auszubauen. Das hannoversche Planungsbüro PGT Umwelt und Verkehr hat dazu ein Konzept erstellt, das von Bürgerinnen und Bürgern sowie von den Ortsräten ergänzt worden ist. Unter anderem ist der Westerfeldweg als Verbindung zum Bahnhof Bissendorf beschlossen worden. „Ziel ist es, Alltagsradverkehr auf den Straßen in der Wedemark so komfortabel und sicher zu machen, dass auch Ungeübte und Kinder das Fahrrad gefahrlos nutzen können“, sagt Bürgermeister Helge Zychlinski. „Mit jedem auf dem Rad zurückgelegten Kilometer können sie einen wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende in der Wedemark leisten.“

Alltagsradler sollen schnell und komfortabel vorankommen

Mithilfe verschiedener Formen der Wegeführungen soll auf den Straßen und daran entlang ein Netz für Alltagsradler geschaffen werden. Gefährliche Knotenpunkte im Verkehr sollen entschärft, bessere Übergänge zu Bus und Bahn geschaffen und objektive sowie subjektive Anforderungen an die Beleuchtung und die Sicherheit angepasst werden. „50 Prozent aller Strecken, die in Europa mit dem Auto zurückgelegt werden, sind unter fünf Kilometer lang. Die Wedemark bildet hier keine Ausnahme“, so Zychlinski. „Die geplanten Maßnahmen werden dazu beitragen, Radfahren erstmals zur echten Alternative zu machen.“

Heinz Mazur vom Planungsbüro PGT Umwelt und Verkehr betont, dass dann auch zügiges Radfahren gefahrenlos denkbar wäre: „Der Radverkehr soll zudem komfortabel und kommunikativ mit dem motorisierten Verkehr möglich sein.“

Umsetzungsmaßnahmen sind umfangreich

In dem neuen Radwegenetz werden wichtige Hauptachsen, etwa vom Schulzentrum Mellendorf in Richtung Hellendorf und Bissendorf, die Ost-West-Achse vom Bahnhof Mellendorf oder die Achse vom Bahnhof Bissendorf in Richtung Scherenbostel berücksichtigt. Die Ortsräte sprachen sich zusätzlich für die Aufnahme des Neuen Hessenwegs in Gailhof in das neue Radwegenetz aus, der mit dem Hastraweg radwegetechnisch verbunden werden soll. So haben Radfahrer ein gutes Netz, um östlich an Meitze vorbei weiter in Richtung Norden zu fahren. Außerdem soll der Nachtigallenweg in Wennebostel verlängert werden, damit die Strecke für Radfahrer in Richtung Mellendorf befahrbar wird. Zusätzlich wurde auch der Westerfeldweg in Bissendorf ins Programm aufgenommen, der mit der Straße Tannengrund eine gute Verbindung zum Bahnhof bietet.
Aber auch sichere Abstellmöglichkeiten für Räder und die Gestaltung wichtiger Knotenpunkte sind in dem Konzept für das neue Radwegenetz berücksichtigt worden. Dem eigenständigen Schülerverkehr per Fahrrad zwischen Schulen und Wohnorten kam dabei besondere Aufmerksamkeit zu.