Gemeinde Wedemark / Ewald Nagel

CO2-neutraler Verkehr und ressourcenschonende Energien sind die Zukunft. Doch was muss sich in der Wedemark alles ändern, um dies umzusetzen? Ein neues Projekt soll den Grundstein für eine Mobilitäts- und Energiewende legen.

Alle Gemeinden in Deutschland müssen CO2-neutral werden, auch die Wedemark . Dafür ziehen in der Gemeindeverwaltung alle an einem Strang. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Klima- und Umweltschutz, Kultur, der Freiwilligenagentur, den Gemeindewerken sowie aus der Gebäude- und Flächenbewirtschaftung suchen seit September Wege für ein nachhaltiges Energie- und Mobilitätsmanagement. Das Projekt MoEWe – Mobilität Energie Wedemark – soll die Basis für eine umweltfreundliche Zukunft legen. Es deckt alle Bereiche ab: vom Ausbau alternativer Mobilität über die Schaffung von Lademöglichkeiten für Elektro-Fahrzeuge bis zum Ausbau der Solarenergienutzung auf kommunalen Dachflächen zur Erzeugung von grünem Strom.

Förderung von alternativen Mobilitätsformen

Um den CO2-Verbrauch zu reduzieren, will die Gemeinde alternative Mobilitätsformen fördern: Ob Fahrrad, Elektro-, Hybrid-, Wasserstoff- oder ein anderer Antrieb: Das Projektteam nimmt alles in den Blick. „Wir wollen technologieoffen sein und überlegen, was jeweils Sinn macht“, sagte René Rakebrandt, Umweltschutzbeauftragter der Gemeinde und MoEWe-Projektleiter. Dazu wird für alle Gemeindeteile eine Bedarfsanalyse erstellt. Die Gemeinde selbst hat mit der Umstellung ihres Fahrzeugpools auf E-Autos bereits im September 2018 begonnen. Mittlerweile zählen zwei VW e-ups!, ein Elektro-Lastenfahrrad und zwei Hybrid-Dienstwagen zum Fuhrpark der Gemeinde. An zwei Ladesäulen vor dem Rathaus können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Autos laden. Die Umrüstung des gesamten Fahrzeugpools ist geplant.

Helge Zychlinski, Bürgermeister der Gemeinde, bewegt sich e-mobil durch die Wedemark.

„Eine zukunftsorientierte Mobilität ermöglicht allen Bürgerinnen und Bürgern schnell und sicher von A nach B zu kommen und schont gleichzeitig Klima und Umwelt – in der Wedemark und weltweit“, sagt Bürgermeister Helge Zychlinski. „Sie ist ein Baustein technologischer Innovation vor Ort in einem Zeitalter sozial-ökologischer Verantwortung jedes Einzelnen und knapper werdender Ressourcen.“

Mehr Ladestationen für E-Fahrzeuge

Für die E-Autos der Bürgerinnen und Bürger soll es in der Wedemark künftig mehr Lademöglichkeiten geben, zum Beispiel auf öffentlichen Parkplätzen. Bislang bietet erst ein Supermarkt in Mellendorf eine öffentliche Ladesäule für Kundinnen und Kunden an.

Seit Juli fördern die Gemeindewerke Kauf und Installation von Wandladestationen für Privatleute mit 50 Prozent und maximal 500 Euro. In drei Monaten sind so 36 Anträge für private Wallboxen eingegangen, die Fördersumme von 20.000 Euro für 2020 ist damit bereits ausgeschöpft. Nicht zuletzt deshalb soll die Förderung im kommenden Jahr weitergehen, neue Anträge können ab 2021 wieder eingereicht werden. Dafür sollen 30.000 Euro in den Haushalt eingestellt werden.

Ausbau der erneuerbaren Energien auf kommunalen Dächern

Um ihre CO2-Bilanz zu verbessern, wird die Wedemark selber zusätzlich mehr sauberen Strom produzieren. Dazu plant die Gemeinde, auf den kommunalen Dächern den Anteil an Solaranlagen zu erhöhen. Konkret wird dafür eine PV-Anlage auf dem neuen Schulzentrums-Anbau sowie auf dem neuen Dach der Wedemark-Sporthalle installiert.

„Unser großes Ziel ist es, dass die Wedemark CO2-neutral wird“, sagt Bürgermeister Zychlinski. Um belegen zu können, ob der Aktionsplan greift, soll ein Energiemanagementsystem erstellt werden, das unter anderem eine CO2- und Energiebilanz für die Wedemark umfasst.

Nutzerinnen und Nutzer stehen im Zentrum des Projekts

„Wir können nur etwas ändern, wenn sich viele Menschen begeistern und beteiligen“, sagt Bürgermeister Helge Zychlinski. Daher will die Gemeinde so viele Bürgerinnen und Bürger wie möglich erreichen. Ein kostenloser Leitfaden zur „Mobilität in der Wedemark“ soll künftig einen aktuellen Überblick über Ladestationen für E-Fahrzeuge geben und Fragen zur Wasserstofftechnologie und anderen nachhaltigen Mobilitätsformen beantworten. Zudem sind öffentliche Veranstaltungen geplant, in denen die Gemeinde Bürgerinnen und Bürger über die Wege zur Klimaneutralität informiert.

„Im Zentrum unseres Projekts stehen die Nutzerinnen und Nutzer in der Wedemark. Mit ihnen wollen wir in der Wedemark eine nachhaltige Mobilität, die auch individuelle Mobilitätsbedürfnisse bedient, noch stärker etablieren“, sagt Zychlinski.